Im Brandschutz Milieu

Im Brandschutz Milieu

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00:00:01:

00:00:12: Es ist ein herbstlicher Sommertag im schönen Münster und ich darf zu Gast sein bei Prof.

00:00:16: Dr.

00:00:17: Andreas Bohn.

00:00:18: Wer ihn nicht kennt, sollte sich nicht nur schämen, sondern hier dran bleiben.

00:00:22: Ich werde ihn nicht nur gleich vorstellen, sondern auch interviewen.

00:00:25: Vielen Dank, dass ich hier sein darf, Andreas.

00:00:27: Kassen, schön, dass du vorbeikommst.

00:00:29: Sehr gerne, sehr gerne.

00:00:30: Es ist nicht nur viel zu früh, sondern ich habe auch nicht Sven dabei.

00:00:34: Das ist ein kleiner Transparenz-Hinweis an der Stelle.

00:00:37: Andreas und Sven arbeiten in der gleichen Dienststelle.

00:00:39: Und faktisch sitzt Sven auch ein paar Stockwerke entfernt.

00:00:43: Er hat mich gebeten, dass ich das interview führe und das lasse ich mir nicht zweimal sagen.

00:00:47: Ich kann bestätigen, dass er nicht vorlänzt.

00:00:50: Und nun sieht sich hier in einem sehr schönen, hell, lebensfroreingerichteten Büro.

00:00:55: Und mir gegenüber ein eben solcher Mensch, nämlich Andreas.

00:01:00: Vielen Dank.

00:01:01: Ich würde dich ja einmal kurz vorstellen und du kannst dir überlegen, ob das so auf dich zutritt oder ob du was ergänzt haben möchtest.

00:01:10: Prof.

00:01:10: Dr.

00:01:10: Andreas Bohnen studierte humanen Medizin an der Christian-Eilbrechts-Universität Zuckiel und an einer Universität in Münster.

00:01:19: Du hast promoviert und bis im Jahr twohntausend acht als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet.

00:01:23: später als Oberarist im Universitätsklinikum, im Jahr ist es zum Thema Strategien zur Verwässerung des Prä-Hospitalen-Reanimationserfolges.

00:01:32: Seit dem Jahr ist es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem Jahr, dass es seit dem.

00:01:50: Du hast diverse Preise bekommen für wissenschaftliche Arbeiten und in diversen Verbänden und Arbeitskreisen.

00:01:55: Der Notfallmedizin bist du aktiv.

00:01:57: Und das Wichtigste und deswegen sitze ich auch hier im Büro.

00:02:01: Du bist seit Jahrzehntzehn erstlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster.

00:02:07: Fast alles richtig, Carsten.

00:02:09: Und so komplex wie die Materie Rettungsdienst ist, gibt es natürlich dann so ein paar... Dinge, die ich noch ein bisschen spezifizieren muss.

00:02:18: Das mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter, das ist tatsächlich, dahinter verbirgt sich einfach eine Tätigkeit als Arzt an einer Uniklinik.

00:02:24: Das heißt ein wissenschaftlicher Mitarbeiter.

00:02:27: Aber am Ende ist man halt als Arzt tätig.

00:02:31: Ich war tatsächlich bis zu Jahrzehnten als zuerst Assistenzarzt, dann Facharzt und dann Oberarzt in der Uni Klinik für Anästhesie hier in Münster tätig.

00:02:41: Ich war vorher noch an zwei kleineren Krankenhäusern hier in der Region.

00:02:45: Und das andere ist die Frage, seit wann bin ich eigentlich ärztlicher Leiter?

00:02:48: Da gibt es eigentlich genau genommen drei Antworten auf und in den Antworten auf diesen.

00:02:53: Diese Chronologie steckt auch so ein bisschen vielleicht etwas über, dass wir heute auch noch sprechen werden, nämlich die Frage, was ist eigentlich ein herzlicher Leiter und wie wirkt er?

00:03:01: Ich bin im Jahr zwei Tausend Fünf gefragt worden, ob ich Stellvertreter des ärztlichen Leiters hier bei uns wäre.

00:03:07: Da habe ich das dann gemacht mit zwanzig Prozent.

00:03:10: Einen Tag in der Woche bin ich dann vorbeigekommen.

00:03:12: Im Jahr zwei Tausend Sieben nach seinem Weggang bin ich dann Erzsicherleiter der Drußdienst mit einer halben Stelle hier geworden.

00:03:19: Das heißt, war immer noch beschäftigt bei der Uniklinik und wurde an zweieinhalb Tagen ausgeliehen hier zur Stadt als Erzsicherleiter.

00:03:27: Und seit Jahrzehnten bin ich tatsächlich hauptamtlicher Mitarbeiter.

00:03:33: Und das ist in diesem Jahr fünfzehn Jahre her.

00:03:39: Wenn ich ehrlich bin, war das eigentlich wirklich erst der Anfangspunkt.

00:03:42: Ich muss zugeben, dass diese Mark unterschiedliche Persönlichkeiten geben.

00:03:47: Für mich war diese Gefangenheit in zwei Jobs, mit zwei Dienstherren eine Herausforderung, bei der ich gemerkt habe, die will ich nicht ähnlich machen.

00:03:54: Das hat mich nicht glücklich gemacht.

00:03:57: Und ich habe oft den Eindruck, dass ich auch in der Außenwirkung erst wirklich angekommen bin im Jobärztlicher Leiter, seitdem ich hauptamtlich... beim Träger des Rettungsdienstes Stadt Münster beschäftigt.

00:04:10: Das ist ein guter Übergang.

00:04:12: zu meiner ersten Frage, vielleicht auch für die alle, die sich interessieren, weil du gerade gesagt hast, wir nehmen auf am sechzehn September, zwanzigfünfundzwanzig.

00:04:20: Und das wäre nämlich genau eine meiner ersten Fragen gewesen, ein bisschen einzusteigen.

00:04:27: Dein Lebenslauf sieht nicht die ganze Zeit schon nach Notfallmedizin aus.

00:04:30: Wann war so der, oder hast du so einen Zeitpunkt, wo du sagst, so, das ist es.

00:04:34: Weil ich habe den Dissertationsthema, dachte ich, das klingt noch nicht nach Notfallmedizin.

00:04:39: Also liebe Jahre Lebenswoche sollten immer misstrauisch machen.

00:04:42: Sehr richtig, sehr richtig.

00:04:43: Hattest du so einen

00:04:44: Zeitpunkt oder so ein für dich so ein Aha-Erlebnis?

00:04:47: Also ich muss über meine dunkle Vergangenheit sprechen und die gibt es.

00:04:51: Ich bin tatsächlich wie so viele in meiner Generation über Ehrenamt.

00:04:57: Das war bei mir der Staat.

00:04:59: bei den Johannitern, da bin ich in eine Jugendgruppe gekommen, da habe ich tolle Erfahrungen gemacht, auch im Zusammensein in anderen Jugendlichen, bin dann auch Jugendgruppenleiter geworden und habe dadurch so ein bisschen eingeschnuppert in diese Szene, Sanitätsdienst und habe dann sinnlogisch für mich in der damaligen Zeit Anfang der neunziger Jahre mich entschieden, Zivildienst zu machen und war da schon Rettungssanitäter, habe dann Zivildienst im Rettungsdienst gemacht und bin dadurch noch Rettungsassistent geworden, durch den Übergangsfrist, die damals noch lief.

00:05:35: Und bin dann weggegangen von der Vorstellung, irgendwas mit Notfallmedizin, Rettungsdienst zu machen, weil mir das eben zu Linear vorkam auch.

00:05:46: wollte eigentlich Kinderarzt werden.

00:05:47: Und deshalb habe ich auch ein Thema ausgesucht, was in diese Richtung geht.

00:05:54: Und dann ist es doch wieder der Rettungsdienst geworden über die Anästhesie wie bei Sophielen.

00:05:59: Aber Keimzelle, und das ist eben auch etwas, was nicht umtreibt, die Frage, wie wir das eigentlich ersetzen können.

00:06:06: Keimzelle war wie bei Sophielen der Zivildienst.

00:06:11: Und da hatte ich damals achtzehn Monate sehr intensive Zeit im Rettungsdienst, weil ich eben auch schon die Qualifikation hatte, konnte ich da direkt einsteigen.

00:06:20: Und wenn man einmal das Blaulicht so gespürt hat, dann lässt an das ja typischerweise auch nicht mehr los.

00:06:30: Und manchmal frage ich mich, wo wir eigentlich die Leute herkriegen sollen, die in Zukunft dafür noch was fäbel empfinden, wenn wir auf diesen Zivildienst jetzt verzichtet haben schon so lange.

00:06:41: Also die Generationen von Medizinstudenten, die ich jetzt als Professor hier an der Universität sehe, die waren eben noch nie in einem Krankenwagen.

00:06:49: Und als ich anfing, Vorlesung zu halten, frag ich immer so im ersten klinischen Semester, wer von euch war, der schon mal in so einem Rettungswagen, Krankenwagen, hat was damit zu tun gehabt und da ging.

00:07:01: Zumindest bei den Männern, so die Hälfte der Hände hoch.

00:07:05: Und das ist mit dem Rückgang von Zivildienst oder Weggang von Zivildienst und auch dem Rückgang von Ehrenamtlichkeit natürlich anders geworden.

00:07:13: Also insofern müssen wir die Leute jetzt anders anfixen.

00:07:16: Ja, mal gucken, wo uns da noch die politische Lage auch windreibt, ne?

00:07:20: Aber ja, kann ich verstehen.

00:07:21: Und gerade das, ja, ne, dass du sagst, Frühzeit, dass man einmal mit Blaulicht angefangen hat, davon können wahrscheinlich auch viele unserer Hörerinnen... Ein Leasing.

00:07:33: Und genau, wir sind ja ein Feuerwehr-Podcast oder ein Blaulicht-Podcast.

00:07:37: Und deswegen würde ich vielleicht genau mit diesen Fragen so ein bisschen anfangen.

00:07:40: Feuerwehr und Rettungsdienst.

00:07:42: Du bist erstlicher Leiter in einem Rettungsdienstbereich, in dem auch die Boßfeuerwehr einen großen Teil des Rettungsdienstes stellt.

00:07:49: Nach so vielen Jahren Erfahrung, was würdest du sagen, was sind die Vor- und Nachteile im Rettungsdienst zusammen oder bei der Feuerwehr zu haben?

00:07:57: Also... Zunächst muss man sagen, dass wenn man in der Historie zurück schaut Feuerwehr und Rettungsdienst zumindest dort wo anfangen.

00:08:06: Oben die Jahrhundertwende, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, Berufsfeuerwehren in Deutschland entstanden, ja quasi von Stunde null an oft Aufgabe der Berufsfeuerwehr.

00:08:17: Warum?

00:08:18: Weil sie dauerhaft verfügbar und motorisiert war.

00:08:23: Und da war es ein leichtes zu sagen, wenn die Jungs da schon da sind, dann können sie doch mit ihrem Kutschwerk oder ihrem E-Auto oder mit dem Gasauto auch noch Kranke transportieren.

00:08:34: Also Krankentransport war in den Allermeisten.

00:08:36: Berufsfeuerwehren, als sie entstanden, eine Aufgabe.

00:08:41: Wie viel das mit heutigem Rettungsdienst zu tun hatte, das haben wir da hingestellt, aber erstmal ist das festzuhalten.

00:08:48: Ich habe mir die Frage am Beginn meiner Tätigkeit nicht gestellt, weil es ist halt so, in meiner Heimat Stadt Hamburg war die Feuerwehr der Rettungsdienst und hier in meiner jetzigen Heimat Münster in Westfalen ist das eben auch.

00:09:03: Insbesondere damals so gewesen.

00:09:06: Damals, als ich anfing mit der Tätigkeit um zwei Tausend Fünf, war es auch so, dass die Notfallrettung, wie das hier in Nordrhein-Westfalen heißt, so anders als der Krankentransport, der zu einhundert Prozent in den Händen der Feuerwehr war.

00:09:21: Das hat sich mittlerweile geändert.

00:09:23: Wir haben also auch eine Beteiligung von anderen Organisationen und Historganisationen auf Basis von Ausschreibungen.

00:09:29: Wie stehe ich dazu, da ich ja nun durch diese Beteiligung von Historganisationen beides kennengelernt habe?

00:09:35: Also erst mal muss ich sagen, ich glaube, dass Brandschutz, Technische Hilfeleistung und Rettungsdienst in der Hand der Feuerwehr viele Vorteile hat.

00:09:45: Es birgt aber auch Herausforderungen.

00:09:48: Komm mal vielleicht erstmal zu den Vorteilen.

00:09:52: Der ganze Bereich nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr.

00:09:56: Vielfältige Aufgaben hat die sich auch überschneiden.

00:09:58: Das ist, glaube ich, allen Hörnerinnen und Hörenden hier klar.

00:10:03: Das bedeutet aber auch, dass man umfassende Karrierechancen bieten kann.

00:10:07: Das heißt, eine Feuerwehr, die nur in einer fürstrichen brandstutztechnischen Hilfeleistung macht.

00:10:14: Der fehlt eben auch, eine Möglichkeit sich zu betätigen.

00:10:19: Das mag der ein oder andere insbesondere den Berufsfeuerwerden vielleicht jetzt mit einem hermischen Grinsen begleiten und sagen bei uns versuchen alle möglichst wenig Rettungsdienst zu machen.

00:10:28: Und auch das war bei uns auch so, als ich anfing.

00:10:32: Aber in den neuen Zeiten mit einem veränderten Rettungsdienst, den wir zumindest hier in Münster... haben, das glaube ich sagen zu können, ist es so, dass mit Notfallsanitätern, die hinzugekommen sind und damit eine andere Tätigkeitsstruktur, es immer mehr auch Kolleginnen und Kollegen gibt, die zu mir kommen und sagen, das wäre sehr arm für mich, mein Tätigkeitsfeld ohne den Rettungsdienst.

00:10:56: Der Rettungsdienst bedeutet für Feuerwehr Frauen und Männer, dass sie in einer ganz kleinen Einheit Selbstverantwortlich, eigenverantwortlich, ohne eine externe Führungsstruktur Entscheidungen treffen können.

00:11:09: Und zwar auch Entscheidungen über Leben und Tod.

00:11:12: Das bietet der Brandschutz und die technische Hilfeleistung in der Regel nicht.

00:11:17: Und deshalb glaube ich Feuerwehren können Rettungsdienst gut machen.

00:11:21: Aber sie müssen sich dann auch gut drum kümmern.

00:11:23: Die Kehrseite der Medaille ist so ein bisschen die Fluktuarität, die wir sehen bei den Mitarbeitenden in den Tarifbeschäftigten, bei den Hilfsorganisationen.

00:11:35: Ich bedauere die Hilfsorganisation, aber auch ... nicht selbst, denn wir sind auch ein Stück weit leidtragender dafür, in was für eine Situation sich gerade befinden, nämlich dass sie kaum Auswahl bei Mitarbeitenden treffen können, dass sie quasi händelingen Mitarbeitenden suchen müssen, die kurze Verweildauern in der Regel typischerweise nur haben, weil sie sich auch regelmäßig Ausschreibung stellen müssen, was berufliche Karrieren oder Lebenswege durchkreuzen kann.

00:12:06: Auf einmal fährt man hundertfünfzig Kilometer zur Arbeit, weil die die örtliche Rettungswache von einem anderen Anbieter bedient wird.

00:12:13: Wenn ich mir das vorstellen würde als Normalität, ich sage es jetzt mal so, meinem Rettungsdienstbereich, in dem ich arbeiten darf, dass also alle vier, fünf Jahre, wir nicht wissen, welche Organisationen besetzt jetzt hier unsere Wachen, dann wäre ich sehr unglücklich darüber.

00:12:31: Und ich habe jetzt schon große Schwierigkeiten, einen Überblick zu behalten, wer eigentlich bei den Hilfsorganisationen bei uns arbeitet, obwohl wir eben nur etwa zwanzig Prozent der Leistungen vergeben.

00:12:40: Jetzt habe ich lange geantwortet auf deine eigentliche kurze Frage.

00:12:46: Ich glaube, dass es gut der Feuerwehr zur Gesicht steht, Trägerin des Rettungsdienstes und auch Leistungserbringer quasi in Personenunion zu sein.

00:12:55: Ich glaube, dass insbesondere mit Blick auf die USA gute Rettungsdienste auch von Feuerwehren gemacht werden können.

00:13:04: Insbesondere in den USA gibt es hervorragende Beispiele wie im Ziertel, wo Feuerwehr einen erstklassigen, progressiven Rettungsdienst macht.

00:13:12: Aber Feuerwehr muss sich um Rettungsdienst auch anständig kümmern.

00:13:17: Und das tut sie aus meiner Sicht nicht.

00:13:21: Karrierechancen im Rettungsdienst im Bereich der Berufsfeuerwehr sind immer noch ragesät.

00:13:28: Entweder die Herausforderung für die Berufsfeuerwehr werden sein, die sie zu meistern haben, da Veränderungen herbeizuführen, oder sie werden spüren, wozu das führt, nämlich zur Abkehr in Richtung von kommunalen Rettungsinstrukturen, die im Grunde die Vorteile einer Berufsfeuerwehr für diejenigen bieten, nämlich Kontinuität, langfristige Beschäftigung, für diejenigen bieten, die sagen Rettungsdienst ist mein Thema.

00:13:53: Und dann müssen die Feuerwehren Aus meiner Sicht wirklich jetzt das Ruder rumreißen.

00:13:59: Ich schliefe mal ab mit dem markigen Spruch.

00:14:03: Wir haben die Situation bei der Feuerwehr, dass die Feuerwehr der Brandschutz befördert oder der Rettungsdienst transportiert.

00:14:11: Und in diesem Joke steckt eine bittere Wahrheit.

00:14:15: Wer in einem fünf Strichen Karriere im Rettungsdienst machen will, in eine Brustfeuerwehr, Der hat's, wenn er nicht gerade in einer sehr großen Feuerwehr ist, die in eigener rettungsdienstliche Karriereleiter bietet, typischerweise sehr schwer.

00:14:34: Als, ich überlege gerade, wie ich eine gute Überleitung hinkriege, ich bin ja Hobby Jonas in dem... Nee, vielleicht sind wir schon oft angeklungen bei mir, dass ich ein sehr großer Fan bin von einer ganzheitlichen Gefahrenabwehr aus einer Hand.

00:14:50: Versteht es total, was du sagst und deswegen war genau vielleicht gerade meine Frage in die Richtung.

00:14:56: Ich habe das Gefühl, wenn wir ganzheitliche Gefahrenabwehr aus einer Hand machen, dann können wir große Interdisziplinarität abbilden.

00:15:02: Und dann wäre natürlich die Frage, wenn du genau das sagst, hey, es gibt progressive große ... Feuerwehren, die guten Rettungsdienst machen, dann würde mich gerade interessieren, wie kriegen wir das denn hin?

00:15:14: Wie kriegen wir da?

00:15:14: welche Professionen brauchen wir da an dem Tisch?

00:15:17: Also ich würde sagen, gerade Feuerwehrleuten, die bringen auf die Krisenmanagement Perspektive ein, je nachdem, was deren... ist.

00:15:25: Ja, ich sage da mal ganz so ein bisschen Plattwärtsstippen, wo zuerst das so ein bisschen unsere, die in Perspektive Ärztinnen, die irgendwie in die weihmedizinische Perspektive reinbringen.

00:15:33: Weiche Professionen bräucht, würdest du sagen, brauchen wir in der Leitung des Rettungsdienstes, bräuchten wir vielleicht auch eine neue Profession.

00:15:39: Was gibt es, was bräuchte man, braucht man, um einen guten Rettungsdienst aufzustellen, zukünftig, aber genau das, wo du sagst, ich will einen guten, progressiven, ganzheitlichen Rettungsdienst haben, was bräuchte man dafür?

00:15:52: In der Leitung.

00:15:56: In diesem Slip steckt auch schon Teil der Antwort oder zumindest historische Herleitung der Antwort.

00:16:01: Also der erste Punkt ist, warum sind derzeit, wenn wir an Führungsstrukturen im Rettungsdienst denken, dann sind wir ganz häufig bei Arzt, ärztliche Leitungsdienst oder so.

00:16:11: Er geht leichter mit den Lippen als Leitung des Rettungsdienstes.

00:16:15: Und das hat ja aus meiner Sicht Vielleicht auf der einen Seite, was damit zu tun, dass Ärzte immer irgendwie raumgreifend sind.

00:16:22: Ich bin da bestimmt auch keine Ausnahme und versuche irgendwie alles mögliche an sich zu reißen.

00:16:25: Das mag uns innen wohnen, weiß ich nicht, kann sein.

00:16:29: Ob wir das mehr tun als andere Professionen.

00:16:32: Aber die Wahrheit ist, ärztliche Leitungsdienst füllen typischerweise, die das Vaku oben, das da ist.

00:16:37: Also ich könnte dir einen Einblick in meinen Mail... Eingang von heute Morgen geben und dann würdest du solche Dinge da drinnen finden, dass ich eine Mail bekomme, wo steht, dass die Anfahrt für Kindernotfälle in einem Krankenhaus bei uns sich geändert hat.

00:16:53: Warum krieg ich die zugeschickt?

00:16:55: Weil derjenige, der der Adressat ist, sich fragt, wem schicke ich denn das?

00:16:59: Und in ganz vielen Fällen stopft diese Lücke, sich um den Rettungsdienst zu kümmern.

00:17:05: Übrigens auch hier bei uns in Nordrhein-Westfalen um den Krankentransport.

00:17:09: Diese Lücke stopfen dann eben auf die ärztlichen Leitungen der Rettungsdienste.

00:17:13: Also klare Antwort.

00:17:15: Wir brauchen natürlich neben einem ärztlichen Leiter auch eine Leitungsstruktur, die beim Träger organisatorische Verantwortung übernimmt, ob das jetzt eine Feuerwehrstruktur ist, sei immer dahin gestellt.

00:17:26: Du fragst jetzt nach der Profession, vielleicht auch so ein bisschen in Richtung, welche Qualifikationen brauchst du jemand?

00:17:34: Und Karsten, da muss ich dir ganz ehrlich sagen, ich glaube nicht, dass das immer eine, sagen wir mal, Tätigkeits- beitragende Qualifikation sein muss.

00:17:45: Also jemand, der die Offenheit besitzt, der sich um den Rettungsdienst kümmern zu wollen, der das Interesse daran besitzt, der gewisse Erfahrungen hat, der kann glaube ich auch ohne jetzt eine rettungsdienstliche Zusatzqualifikation eine gute Leitungsfigur im Rettungsdienst und für den Rettungsdienst sein.

00:18:05: Das Problem, was ich erleben habe, ist, wenn wir innerhalb einer Feuerwehr den Rettungsdienst immer so ein bisschen im toten Winkel haben, dann führt das natürlich dazu, dass jeder weiß, der Rettungsdienst gehört so zu den Ecken, in denen du möglicherweise vergessen wirst, in denen möglicherweise dich niemand mehr im Blick hat und deine Leistung nicht mehr im Blick hat.

00:18:29: Dies zu ändern, das liegt in der Hand der Leitung der Feuerwehr.

00:18:33: Das können Sie sofort tun.

00:18:35: Rebranding, indem man über Namen nachdenkt und über Begriffe nachdenkt, indem man darüber nachdenkt, wie Wahrnehmbarkeit dieser Aufgabe Rettungsdienst passieren kann.

00:18:47: Auch im Jahr hundertfünfzig einer Berufsfeuerwehr wie Münster.

00:18:53: Seit Gründung gibt es die Situation, dass es immer noch Leute gibt, die sich fragen, warum macht denn die Feuerwehr der Rettungsdienst?

00:18:59: Und das wusste ich ja noch gar nicht, dass hier ein Feuerwehr drin sitzt.

00:19:04: Die Erkennbarkeit, die liegt herzustellen, das liegt eben auch in den Händen von Leitungen.

00:19:12: Trotz dem muss man sagen, da wir in Deutschland historisch gewachsen ein ärztlich geführtes medizinisches System Rettungsdienst haben, mit typischerweise ein Landesgesetzgebung, wiedergeschriebenen ärztlichen Leitungen.

00:19:28: müssen wir natürlich ehrlicherweise sagen, es ist schwer vorstellbar jemanden, der nicht akademisch ausgebildet ist, dem Arzt, der Ärztin gegenüberzustellen.

00:19:37: Da muss auch so ein bisschen Waffen-Dleichheit her.

00:19:39: Insofern glaube ich, dass es schon sehr wichtig ist, dass es auch jetzt akademische Laufbahn-Überrettungsdienstler gibt und dass nicht immer alles über die Ingenieurschiene kommen muss.

00:19:49: Und da bin ich zuversichtlich, dass auch Menschen, die sich eben qualifizieren im Bereich Rettungsdienstmanagement, Rettungsdienstorganisation, akademisch ausbilden lassen in diesem Bereich.

00:20:05: Für die wird es Plätze geben und für die wird es Aufgaben geben.

00:20:08: Da bin ich unbesorgt, dass das so kommen wird.

00:20:12: Okay, also du hättest jetzt nicht irgendwie ein Spezielles im Kopf, sondern in der Disziplinarität uns sehr gerne und abgesehen oder gerne auch von dem klassischen, ja, wir bedecken da einen sehr Ingenieure der Feuerwehr und Ärztinnen und dann, ja, verstanden.

00:20:28: Ja, auch deshalb, Karsten, vielleicht das noch kurz, werde ich auf meinen eigenen... Lebensweg gucke ich auf meine eigene Qualifikation, da muss ich ehrlich aber sagen, natürlich ist es Grundvoraussetzung, Arzt zu sein.

00:20:38: Und es ist auch Grundvoraussetzung, Notarzt zu sein und auch eine größere Erfahrung als Notarzt zu haben.

00:20:43: Aber die Aufgabe, die ich hier mache, die fragt sicherlich nicht danach, ob ich jetzt hier der Beste in dieser Stadt bin für eine Schocktherapie.

00:20:54: Das ist nicht, dafür haben wir Spezialisten.

00:20:58: Dafür haben wir Notversorgung.

00:21:03: Ich muss als ärztlicher Leiter Rettungsdienst das verantworten und ich muss das weiterentwickeln und muss Dingen Raum geben, damit sie sich gut entwickeln können.

00:21:10: Ich muss das aber nicht alle selber können und selber machen.

00:21:12: Und deshalb sage ich mal genau so wenig wie der ärztliche Leiter, der die beste Notärztin sein muss, muss der Leiter eines Rettungsdienstes im organisatorischen Bereich jetzt nicht Obaritter sein, das ist nicht die Aufgabe.

00:21:27: Ja, ja, verstanden.

00:21:29: Das war jetzt eigentlich schon eine perfekte Überleitung zum Nutzern, über den ich mit dir reden möchte.

00:21:35: Ich habe aber eine persönliche Frage vorher, die mir irgendwie eben mal unter den Negern greift.

00:21:39: Vielleicht auch, weil ich bei einem großen Rettungsdienst ja auch tätig bin.

00:21:46: Woran ich immer verzweifle, und das hat man bestimmt in den anderen Podcastspreugungen schon einmal ab und zu mal rausgehört, ist die Frage der Ressourcenverteilung innerhalb einer... Organisation, die nun mal all den Ganzeitliche gefahren hat, wer vielleicht versucht.

00:22:01: Also, für wen hält man welche Ressourcen zurück?

00:22:06: Auch weniger oft eintretende Ereignisse brauchen Aufmerksamkeit, macht man das alles kennenzahlenorientiert.

00:22:11: Also ganz klar irgendwie bei einmal so die Aussage, naja, Rettungsdienst ist ja bei Feuerwehren, neunzig Prozent der Tätigkeit.

00:22:18: Und dann werden klassische Feuerwehrleute natürlich sagen, ja, aber der ganze Rest, den müssen wir auch noch machen.

00:22:23: So.

00:22:24: Und gerade in Zeiten, wo das Gesundheitssystem und der Rettungsdienst an der Stelle, wir befinden uns auf einer Rettungswache.

00:22:30: Feuer- und Rettungswache.

00:22:33: Also die Frage.

00:22:34: Nach was geht man?

00:22:35: Geht man da betriebswirtschaftlich ran?

00:22:36: Geht man da, also dann sagt man, okay, was rettet wie viel Menschenleben pro Jahr?

00:22:41: Und da mache ich meine Ressource drauf.

00:22:43: Und trotzdem gibt es ja auch Ereignisse, die sehr kleine Eintrass-Wahrscheinlichkeit haben, aber auf die man trotzdem vorbereitet sein muss.

00:22:49: Und das ist irgendwie so ein bisschen, also da habe ich irgendwie, ja, da wird mich einfach deine Meinung getusselt.

00:22:55: Also, das hat doch, wenn ich es richtig verstehe, sonst lasst mir bitte Karsten zwei Elemente.

00:23:00: Das erste Element ist ... vernachlässigt man zugunsten eine Aufgabe, andere Aufgaben.

00:23:07: Und da stellst du dir jetzt einfach mal die These in den Raum, dass die schiere Größe der Einsätze, also, neunzig Prozent, sagst du, der Einsätze sind Rettungsdienst, dass das schon auslösen würde, dass man sich darum in ein paar Strichen mehr kümmert.

00:23:21: Ich glaube, dass... Das ist nicht zulässig, das so zu argumentieren.

00:23:26: Es gibt ganz viele Beispiele für Rettungsdienste, in denen man sich um riesige Einsatzzahlen überhaupt nicht kümmert, sondern die einfach wegfährt und kein Stück reflektiert, was man da eigentlich tut oder so.

00:23:37: Also die Tatsache, dass man auf der einen Seite da neunzig Prozent der Leistungen hat, bedeutet nicht, dass man auch neunzig Prozent des Aufweines an Ausbildung, an Debriefing, an Analyse in diesem Sektor steckt.

00:23:50: Vermutlich ist es eher andersrum.

00:23:52: Einsatzbesprechungen finden für die sporadisch auftretenden Großbände in Extenso statt, aber für einen Kindernotfall, bei dem ein Kind vielleicht unnötig lange Atemnot leiden musste, findet in der Regel keinen.

00:24:04: Jedenfalls kein gesteuertes, die Briefing statt.

00:24:08: Also insofern sehe ich diese Aufgabenkonkurrenz, bei der du ja so ein bisschen heißt mitschwingen lassen, zu Ungunsten der Aufgaben, vielleicht Katastrophenschutz, Technik, Hilfeleistung und Brandschutz nicht.

00:24:20: Ich glaube, dass wir, dass wir beides gut hinbekommen können.

00:24:27: Ich bin, was den Beruf Feuerwehrmann, Feuerwehrfrau angeht, ganz bestimmt kein Experte.

00:24:33: Ich bin auch keiner.

00:24:34: Ich bin auch noch nicht mehr freiwillig ausgebildet als Feuerwehrmann.

00:24:40: Und ich glaube aber, dass wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass der weitaus größte Teil dieser Leistungen im Brandschutz und technische Hilferleistungen in Deutschland von freiwilligen Kräften, also wenn man so will Ehrenamt ausgeübt wird.

00:24:56: Und zweitens, dass wir in einer Realität uns befinden, heutzutage, in der die Menschen nach Aufgaben Vielfalt und der Abkehr von der Monotonie suchen.

00:25:08: Was ich erlebe, sind gut qualifizierte Menschen, die ihre Stelle im Einbereich reduzieren.

00:25:18: gerade bei Ärzten überhaupt keine Seltenheit, aber gar nicht immer um Freizeit zu generieren, sondern um noch was anderes zu machen.

00:25:27: Und daher muss man ehrlich über sagen, wenn ich auf das Aufgabenportfolio von Berufstätigen bei der Berufsfeuerschaue dann ist das doch wahnsinnig breit und wahnsinnig spannend.

00:25:40: Also ich betrachte jeden unserer Feuerwehrleute hier bei uns als eine Fünfzig Prozent Kraft, Fünfzig Prozent Tätigkeit im Rettungsdienst.

00:25:50: und die anderen Fünfzig Prozent machen die halt spannende andere Dinge.

00:25:55: Und ich glaube, dass das ein wesentlicher Faktor ist, dafür Leute im Rettungsdienst zu halten und auch mit der großen Frustration, die Tätigkeit im Rettungsdienst mit sich bringt.

00:26:05: Naturgemäß.

00:26:07: Alle Akutversorgungsbereiche bringen viel Frust über schwierige Arbeitszeiten, über unangemessene Kontakte oder unangemessenes Frequentieren der Hilfeleistungsstruktur mit sich.

00:26:21: Das ist völlig normal.

00:26:24: Und diesen Frust oder diese Frustration besser auszuhalten mit einer Teilzeitstelle, das geht eben bei der Feuerwehr eben fantastischerweise.

00:26:34: Und man kann ja das eine mehr und das andere weniger mögen.

00:26:37: Also insofern glaube ich also im Bereich des Personals können wir mit dieser Diversität gut leben.

00:26:42: Im Bereich der Aufgabe und der Gewichtung der Aufgaben, da muss ich sagen hat jeder seine Arbeit zu tun.

00:26:53: Wir haben im Rettungsdienst dafür gekämpft, dass wir beispielsweise hier in Nordrhein-Westfalen eine gesetzliche Verpflichtung zur Fortbildung haben, dreißig Stunden Pflichtfortbildung relativ streng einzuhalten.

00:27:06: Und dass es das im Bereich Brandschutz nicht gibt, das weiß ich.

00:27:11: Und muss aber gleichzeitig sagen, dann muss man eben dafür kämpfen, dass es das gibt.

00:27:16: Das müssen andere ja auch.

00:27:20: Insofern, glaube ich, am Anfang steht immer die Definition, was ist mein Erwartungshorizont?

00:27:27: Was heißt das?

00:27:29: Wir sind Universal-Dienstleister im Bereich nicht-polizeilicher Gefahrenabwehr.

00:27:33: Wie weit geht das?

00:27:34: Muss jeder alles können oder sind wir da auch irgendwann in Grenzen?

00:27:38: Das muss für den Rettungsdienst, aber auch für den Brandschutz technische Hilfeleistung beantwortet werden.

00:27:43: Und das müssen die jeweiligen Experten tun.

00:27:45: Ich bin für einen Teil Experte, für den anderen Teil nicht.

00:27:49: Da muss ein Stück weit jetzt jeder seinen Weg finden, damit umzugehen.

00:27:54: Super.

00:27:54: Lass da einsteigen.

00:27:55: Du hast schon auf die Spezialisierung im Bereich Rettungsdienst gerade angesprochen.

00:28:00: Und da würde mich natürlich irgendwie nochmal interessieren, was deiner Meinung nach die Zukunft des Notfallsanitäters oder der Notfallsanitäterin wird.

00:28:08: es gegebenenfalls... Also steuern wir vielleicht sowieso gesamtgesellschaftlich dahin, dass wir das akademisieren.

00:28:16: Also das ist wie überhaupt Ausbildung vermutlich mit Bologna und so weiter, aber da ist dazu sowieso dazu gekommen, dass das Allermeister akademisiert wird.

00:28:23: Oder brauchen wir das auch losgelöst davon, dass wir irgendwie eine irgendeine Art von Laufbahnstudium auch im Bereich nicht ärztlicher Prof.

00:28:34: in der Prämie.

00:28:35: Klinik haben.

00:28:38: Haben wir da einen Lücke, die wir naturgemäß haben zwischen den Ärztinnen und Notsans, die wir irgendwie schließen können müssten?

00:28:46: Wie sieht für dich da die Szenarien aus, die wir da vielleicht präklinisch in der Zukunft haben?

00:28:54: Also erstmal möchte ich festhalten, dass wir noch weit davon entfernt sind, den Notfallsanitäter, so wie er nach meiner Meinung.

00:29:04: in und zwischen den Zeilen des Notsangeh steht, dass wir den noch lange nicht umgesetzt haben.

00:29:10: Diesen Weg haben wir noch zu Ende zu gehen, bis es noch nicht so weit.

00:29:14: In einigen Rettungsdienst mehr, in anderen Rettungsdienstbereichen weniger kommt das, was der Gesetzgeber bezwecken wollte mit dem Notsangeh mehr oder weniger zum Tragen, ich glaube überwiegend noch zu wenig.

00:29:30: Und das bedeutet, wir haben mit dem Notsangeh ein ganz großes Geschenk bekommen, könnte auch sagen, wir haben es uns hart erarbeitet, das zu bekommen, wir haben es bekommen.

00:29:42: Eine wahnsinnig umfassende und gute Ausbildung, die ja, so wie das in Deutschland mit der dualen Ausbildung ist, in anderen Ländern wahrscheinlich akademisch gewesen wäre, was erst mal aber nicht heißt, dass es dadurch, weil es nicht akademisch ist, schlechter wäre.

00:30:01: Dieses Berufsbild Notfallsanitäter gilt es jetzt erstmal mit Leben zu füllen.

00:30:05: Da haben wir noch viel zu tun.

00:30:08: Der Notfallsanitäter ist nicht primär dafür geschaffen worden, um ein kleiner Notarzt zu werden.

00:30:15: Was aus meiner Sicht massiv unterschätzt wird, ist, was Notsans können, müssen und leisten, müssen Tennen, sage ich jetzt auch mal bewusst, im Bereich der Low Code.

00:30:29: der Einsätze, wo es nicht um Lebensgefahr geht, wo es darum geht gesundheitliche Risiken einzuschätzen, das mit den Patienten zu besprechen, mit den Patienten gemeinsam einen Plan zu entwickeln, wie es jetzt hier weitergeht.

00:30:44: Da ist der Fokus aus meiner Sicht viel zu wenig drauf.

00:30:49: Der Fokus ist ganz stark auf invasive Maßnahmen und Medikamente.

00:30:53: Und das ist aber nur die eine Seite des Spektrums, die andere Seite und die weitaus größere ist, einzuschätzen, muss jemand, der einen epileptischen Anfall hatte, als Epileptiker wirklich nach einem epileptischen Anfall einen Krankenhaus.

00:31:05: Spoiler in der Regel nicht.

00:31:08: Wie kann aber ein Rettungsdienst, eine Rettungsdienstbesatzung, ein Notfallseintäter oder ein Notfallseintäter so einen Patienten erkennen, der dann doch ins Krankenhaus muss und den anderen dann bitte nicht per wie das dann heißt, Transportverweigerung mit irgendwelchen rechtlichen Konstrukten dazu zwingend zu unterschreiben, dass er eigentlich gegen seinen, gegen den Vorschlag des Retrosinces handelt, sondern mit dem konstruktiv zu besprechen, wie es jetzt hier weitergeht und dass man im Tagesverlauf zu seinem Hausarzt geht und dass wir das wunderbar hinbekommen und dass das hier nicht primär als Risiko gesehen wird, sondern als eine Gesundheitsdienstleistung.

00:31:44: Bei der am Ende alle glücklich sind sozusagen, Mensch, da haben wir doch toll geholfen.

00:31:47: Wir sind dahin gefahren, haben geguckt, ob der Krampf schon zu Ende ist, der war schon zu Ende, dann haben wir den begleitet durch die Aufwachphase.

00:31:53: Das ist ja jetzt ein Beispiel.

00:31:54: Ich könnte über eine Unterzuckerung reden, die auch Unterzuckerungen kommen, massenhaft in Notaufnahmen, ohne dass das sein müsste.

00:32:01: Also im Bereich Logcode-Einsätze müssen wir festhalten, dass unsere Notfallsanitäter noch besser werden müssen, dass sie getragen werden müssen von ärztlichen Leitungen, die Mut machen und die ihnen das Vertrauenschenken Entscheidungen auch vor Ort zu treffen und entsprechende, nennen wir es mal, doppelte Böden einziehen, Telemedizin als ein Beispiel, um das abzusichern und dafür zu sorgen.

00:32:29: im Bereich der High Care, also Reanimation, Atemwegsicherung oder ähnliches, bis ein Notarzt eintrifft, der ja, das zieht ja niemand in Zweifel, dann bei Lebensgefahr eingreifen soll.

00:32:47: Da sie ich viel, viel Positives, da entwickeln sich die Notfallseintäterinnen und Notfallseintäter prächtig, wie ich überhaupt finde, dass wir aufhören müssen ständig.

00:32:59: unser Berufsbild, unseren Beruf als ein Problem zu sehen.

00:33:05: Also Rettungsdienst ist zunächst einmal eine großartige Aufgabe, die unglaubliche Privilegien beinhaltet.

00:33:14: Wir gehen an Orte, wo niemand hingeht.

00:33:15: Wir rücken Menschen auf die Pelle.

00:33:18: Wir haben einen wahnsinnigen Vertrauensvorschuss von den Menschen, die uns rufen.

00:33:22: Die erwarten viel von uns und wir dürfen auf keinen Fall den Fehler machen, dass nun alles als Unsinn und ungerecht fertig und ähnliches zu verzeichnen, nein, der Rettungsdienst, ob hier oder über See oder in Asien, der Rettungsdienst wird dann gerufen, wenn die Leute nicht mehr weiter wissen.

00:33:41: Und dann muss entweder am Telefon jemand denen weiterhelfen.

00:33:44: Und wenn derjenige, der am Telefon eine Leitstelle sitzt, sagt, das geht nicht, das kann ich nicht verantworten oder das bekomme ich nicht hin, dann muss er jemanden schicken, der das dann verantwortet und der muss das dann übernehmen und dann muss das Problem gelöst werden.

00:33:57: So, jetzt haben wir also High und Low Care im Bereich Notsans und jetzt kommt diese Frage nach der Akademisierung.

00:34:05: Ich glaube, dass wir heute feststellen müssen, Notfallsanitäter und Notfallsanitäter haben in der Regel gerade im Bereich öffentlicher Dienst Berufsfeuerwehr es durch ein Ausfeuerverfahren geschafft, das so unter der Überschrift Besten auslöse steht.

00:34:24: Ob wir das nun richtig finden oder nicht, der weit aus überwiegende Teil, derjenigen, die sich so durchsetzen, hat Abitur.

00:34:31: Und wer Abitur hat, hat auch gewisse, nennen wir es mal Sehnsüchte, Vorstellungen davon, was er jetzt aus seinem Leben machen soll.

00:34:40: Und da ist ein nicht geringer Anteil von Leuten, die sagen, eigentlich will ich noch studieren.

00:34:47: Das stichwort ich.

00:34:47: Ich bin eigentlich ganz glücklich, aber ich will eigentlich noch studieren.

00:34:50: Und dann ist so die Sehnsucht nach einer Akademisierung da.

00:34:53: Und das kann man jetzt beantworten, indem man sagt, Jörg, dann geh doch.

00:34:56: Damit studiert doch Medizin, wenn du in diesem Bereich sein willst oder wer etwas ganz anderes.

00:35:03: Das lassen wir dann zu und dann sind diese Leute weg.

00:35:06: Braindrain.

00:35:08: Oder, und das tun wir noch zu wenig, wir bieten ihnen eine Möglichkeit, in dem Bereich zu bleiben, den sie so mögen und sich dort weiterzuentwickeln, auch akademisch weiterzuentwickeln.

00:35:19: Ich glaube, dass wir letztes noch stärker betrachten müssen, denn ansonsten gehen die Leute halt eben raus.

00:35:25: Spannenderweise.

00:35:27: um noch mal bei denen zu bleiben, die dann hinterher Medizin studieren, sobald die dann mit dem Studium fertig sind, diejenigen, die früher so im Rettungsdienst waren.

00:35:34: Und wenn die dann wieder fertig sind, beobachte ich, dass sie eigentlich am liebsten wieder Notfallsanitäter werden würden.

00:35:39: Also am liebsten würden sie wieder genau das machen wir vorher nur jetzt als Arzt und sind dann ganz enttäuscht, dass sie vielleicht als Anästhesistin, Anästhesistin, was sich einmal im Monat oder zweimal im Monat auf das Blaulichtauto kommen und schlagen sich durch den Rest des Monats durch.

00:35:56: Wenn man das so für sich erkennt, da muss man fragen, warum ist man denn nicht eigentlich in dem Job geblieben?

00:36:00: Und wenn wir jetzt eins und eins zusammen zählen und sehen, wir haben kurze Verweildauern im Job, ich glaube im... Ich habe die Zahlen nicht exakt, aber ich glaube im Bereich Tarifbeschäftigte im Rettungsdienst ist es nach der Ausbildung in vier Komma fünf Jahre oder so, die im Mittel, ich sehe nicht nicken, kann nicht so ganz falsch sein, die Leute im Job bleiben.

00:36:20: Und dann sind sie weg.

00:36:22: Das ist zu kurz für eine dreijährige Ausbildung.

00:36:24: Und wenn wir jetzt also stattdessen anders denken und sagen, Wie wäre es denn, wenn jemand, der studieren möchte, nach zwei Jahren beispielsweise die Möglichkeit hat, in ein Bachelorstudium einzusteigen, in Teilzeit, um ein Bachelor zu machen, der ihm befähigt, akademisch auf den Rettungsdienst zu schauen?

00:36:46: Wie wäre es denn, wenn man ihn dann nach vielleicht nochmal einer Verweildauer von ein oder zwei Jahren im Job die Möglichkeit gibt, sich mit einem Master im Bereich Organisation, mit einem Master im Bereich Gesundheitsversorgung oder Patientenversorgung weiterzuentwickeln, sind auch andere Dinge denkbar?

00:37:07: Pädagogik sowieso, also Medizinpädagogik, Berufspädagogik.

00:37:12: Dann hätte man einen Klebefaktor, wenn wir ihn ja dann über so Karrieren, die sich dann schon zehn Jahre hinziehen, mit Berufsbegleiterung und Teilzeit, dann zieht sich das.

00:37:23: Und dann kommt der Klebefaktor, Familiengründung, ich kaufe mir eine Wohnung, ich habe ein Freundeskreis, ich habe vielleicht ein, zwei Vereine, in denen ich mit bin.

00:37:34: Und für die Arbeitgeber kann das bedeuten, dass sie diese Leute dann eben nicht mehr verlieren und dass diese Leute dann eben auch im Job kleben bleiben, im positivsten Sinne.

00:37:44: Und das finde ich sehr gut.

00:37:46: Und da kommt jetzt immer das große Aber, das Leute mir sagen, aber dann machen die ja dasselbe... wie sie gemacht haben, als sie noch nicht akademisch ausgebildet wurden.

00:37:57: Also was ist denn, wenn der Bachelor Notfallsanitäter das Gleiche macht, wie der dreijährig ausgebildete Notfallsanitäter?

00:38:04: Und da muss ich sagen, das ist engstirnig, das so zu sehen.

00:38:09: Wir haben derzeit den Übergang im Bereich Physiotherapie, wo man sowohl eine Brustausbildung als auch ein Studium machen kann.

00:38:19: Und alle gehen davon aus, dass Physiotherapie in ein paar Jahren demischer Ausbildungsberuf wird.

00:38:24: Wir haben das gesehen bei den Hebammen, hatten über viele Jahre gab es Hebammen wissenschaftlich Ausgebildete, also studierte Hebammen, parallel zu dreijährig ausgebildeten Hebammen.

00:38:35: Mittlerweile ist die Ausbildung Geschichte, es gibt es nicht mehr, es gibt nur noch die Hebter Studium der Hebammen Wissenschaften und die Studierenden werden Hebamme.

00:38:44: Also es gibt zahlreiche Beispiele, wo man sieht, das kann auch nebeneinander funktionieren und dann wird man sehen, was passiert.

00:38:51: Nein akademische Ausbildung zum Notfallsanitäter, der will ich nicht das Wort treten.

00:38:55: Ich glaube, dass das kein Qualitätskriterium an sich ist.

00:39:00: Ich sehe tatsächlich eher so diesen Dreiklang berufliche Ausbildung.

00:39:06: Bachelorstudium für denjenigen, der sagt, ich will akademisch weiterkommen.

00:39:12: Und im Dritten dann denjenigen, der sagt, ich will noch ein Master machen, um noch weiter mich zu entwickeln.

00:39:19: Tatsächlich, du hast jetzt also total spannend.

00:39:21: Und genau, kann ich sehr gut nachher empfinden.

00:39:27: Der Punkt, du hattest vorhin sowas gesagt, wie Notfallsanitäterinnen werden oder sind keine kleinen Ärzte.

00:39:32: Du hast jetzt auch gesagt, so verschiedene Bereiche, in denen man sich entwickeln kann, fair vor allen Dingen wie Organisationen, Pädagogik sowieso.

00:39:40: Haben wir denn, also vielleicht auch mit Blick, weil ich frage mich einfach auch schon sehr lange beschäftigt, irgendwie haben wir trotzdem noch eine Lücke zwischen Notsan und ärztlichen Personal in der Prämie.

00:39:53: Klinik und also gerade wenn wir ins Ausland kommen, wenn wir sagen, okay, da sind irgendwie studierte Paramedics, hätten wir dann Bedarf.

00:40:00: oder sagst du, den haben wir gar nicht.

00:40:01: Wir haben das, was wir mit den Notsans abdecken so und das können wir auch noch größer machen und weiter ausschöpfen und da bleibt ein Rest übrig, den wollen wir ärztlich und da haben wir gar kein Bedarf.

00:40:11: Das würde mich interessieren.

00:40:13: Also brauchen wir einen Lückenschluss zwischen Notsan und Notarzt und brauchen wir da irgendwie so etwas wie den Advanced Care Paramedic.

00:40:26: Will ich ein bisschen ausholen?

00:40:29: Wir haben aus meiner Sicht zwei Beobachtungen zu machen im Bereich Rettungsdienst international.

00:40:35: Wir haben angesächsische Länder, nehmen wir vielleicht mal als Paradebeispiel die USA, in denen sich aus meiner Sicht aber der Rettungsdienst in den letzten Jahrzehnten extrem schlecht entwickelt hat, nämlich stehen geblieben ist.

00:40:48: Und nehmen wir dann vielleicht das Franco-Allemannische System-Nodearzt.

00:40:52: Die Amerikaner haben mit Blick auf die Geschichte sich damals gegen einen Arzt im Rettungsdienst entschieden, weil sie keine hatten.

00:41:04: Wenn man sich die Zeit anguckt, wo Rettungsdienst sich quasi nach dem Zweiten Weltkrieg neu erfinden musste, da waren die Amerikaner im Korea, im Vietnamkrieg, hatten Ärzte Mangel im Land, sie hatten sehr, sehr viele ärztliche Aufgaben, die von Nurses, von Krankenschwestern gemacht wurden, und zwar der Not gehorchend und hatten deshalb in diesem riesigen Land, war es undenkbar, sich nur vorzustellen, einen Arzt, eine Ärztin zu Notfällen zu schicken.

00:41:34: Dann haben sie versucht mit Telemedizin und mit Standing Orders, SOPs, möglichst viel Medizin, da reinzubekommen.

00:41:44: Wenn man sich das System heute anguckt, muss man sagen, es ist ein System, das Leben retten kann.

00:41:50: Ja, aber das im Wesentlichen die Probleme in die Notaufnahmen verlagert.

00:41:55: Die sind riesengroß und völlig überfüllt und alles kommt in die Notaufnahmen.

00:42:00: In Deutschland und in Frankreich haben wir den Fehler gemacht, dass wir zu lange geglaubt haben, es reicht einfach einen Arzt zu schicken, eine Ärztin zu schicken und wir müssen daran nichts weiter tun.

00:42:12: Kommt aus dem Krankenhaus, fährt los, löst die Probleme, die da sind.

00:42:17: Wir haben also prinzipiell einen Rodiamanten da mit Notärzten und dieser notärzigen Struktur und wir müssen den jetzt mal wieder schleifen.

00:42:29: Wir müssen uns also überlegen, wofür brauchen wir den?

00:42:31: und da müssen wir uns nicht immer sagen, wie das heute passiert.

00:42:34: Ja, aber das können unsere Notärzte alles nicht.

00:42:36: Das können die Notärzte, mit denen ich hier arbeiten muss, nicht.

00:42:40: Und deshalb fällt das aus.

00:42:41: Und wir müssen uns, und das machen ja auch viele Regionen, erst überlegen, was wollen wir denn von denen haben?

00:42:47: Was wollen die denn leisten können?

00:42:49: Und dann müssen wir die so auswählen und die Ausgewählten so qualifizieren, dass sie das dann auch leisten können.

00:42:59: Immer nur darauf schaut, wie der Notsan möglichst weit in den ärztlichen Bereich noch weiter vordringen kann.

00:43:04: Und man sich quasi etwas überzogen sagt jetzt um die zwei Torachstrainagen, die in dem deutschen Rettungsdienstbereich im Jahr gelegt werden, in einem typischen jetzt auch noch streitet.

00:43:15: Dann verkennt man, dass wir den Notsan unbedingt brauchen im Bereich, in seiner Entscheidungskompetenz umberig brauchen, in Einsatzbereichen, in denen wir im Moment vielleicht eine Art Schicken aus einer aus einer gewissen Tradition oder Verlegenheit feststellen, dass das aber eigentlich nicht gut funktioniert, weil die Ärztinnen und Ärzte ganz häufig nicht, sagen wir mal, systemisch genug denken, sondern aus ihrer Krankenhausperspektive.

00:43:42: Wir brauchen aber Rettungsdienst-Profis, die das System Rettungsdienst ganzheitlich verstehen und begreifen, dass es auch so etwas geben muss, wie Einsätze bei denen halt eben ein Patient mit einer Beratung auch entlasten wird, aus den Händen des Rettungsdienstes, Szene Einsätze, wo man die Szene kennen muss, wo man genau wissen muss, was da passiert und wo, wenn man das nicht weiß, man noch so gut qualifiziert als Arzt sein kann und kommt aber da nicht weiter.

00:44:12: Also wir können nicht quasi immer mit dem gleichen Werkzeug unterschiedlichsten Situationen begegnen.

00:44:21: Ich glaube, dass wir den Nutzern vor allem in den Einsätzen brauchen, wo akute Lebensgefahr nicht greifbar ist, aber gleichzeitig sehr, sehr viel getan werden kann.

00:44:34: Übrigens auch mit Prozeduren und Medikamenten.

00:44:38: Riesiges Thema ist Schmerztherapie.

00:44:42: fast ausschließlich durch Notfallsanitäter, wenn Notfallsanitäter erledigt werden, wenn hinter dem Schmerz nicht eine akute, lebensgefährliche Situation steckt, wird es aber nicht.

00:44:50: Und wenn wir auf die Notärzte gucken, dann wird es dort auch nicht.

00:44:54: Also es gibt wunderbare Untersuchungen, die zeigen, dass Notärzte, die ja alles dabei haben, Fentanyl, Ketanest, alles Mögliche, trotzdem keine so effiziente Schmerztherapie machen.

00:45:06: Lass uns doch das erst mal besser machen durch Notfallsanitäter.

00:45:09: Lass uns doch dafür sorgen, dass, nicht jeder Patient nach dem Kampf von Fall ins Krankenhaus kommt.

00:45:16: Gibt es eine preisgekrönte Untersuchung von Frau Fust aus München vor wenigen Jahren, die gezeigt hat, die Notärzte, Notärzte dort haben quasi unkritisch jeden Patienten nach dem Kampf an Fall ins Krankenhaus gebracht.

00:45:29: Das können wir mit dem Notsan besser machen, bessere Entscheidungskompetenzen dafür finden.

00:45:34: Und ich kann mir auch vorstellen, dass Notsein beispielsweise das Biotop eines Pflegeheimes viel besser durchdringen, weil sie verstehen, wie läuft das in dem Pflegeheim, welche Kompetenzen verfügen das pflegerische Personal, welche Patienten kann ich dort gesund werden lassen und welche Patienten muss ich aus einem Pflegeheim mitnehmen, weil ich weiß, die Mitarbeitenden dort sind überfordert.

00:45:57: Das ist eine Kompetenz, die kann Rettungsdienstpersonal mitbringen, die können Ärzte typischerweise nicht mitbringen, wo man so ein Bein... Also, wir sagen, wir haben aus meiner Sicht im Deutschen Rettungsdienst keinen Bedarf an einem System wie in Australien oder in Deutschland mit Notfallsanitätern oder Paramedics, die quasi invasive Maßnahmen, invasive Prozeduren im Bereich High Care unterbringen.

00:46:28: Die Entscheidung in Deutschland dafür ist, Das machen Notärzte und Notärzte.

00:46:33: Und wir haben eine erbärmliche Situation, was diese Leistungen angeht.

00:46:38: Wir müssen uns dringend darum kümmern, dass diese Notärzte und Notärzte das auch tun.

00:46:42: Und nicht dann daneben stehen und sagen, das weiß ich nicht, wie man das macht.

00:46:46: Wir haben diesen hohen Diamanten-Notarzt, in dem es überschleifen, wie ich eben schon gesagt habe.

00:46:50: Aber... Das Phänomen, das Länder wie Australien, nehmen wir das Beispiel jetzt sehen mit einem Parametik, der Intensive Care Parametik oder Advanced Care Parametik heißt, ist folgendes.

00:47:04: Diese Leute dort können Narkose im Straßengraben, Cardio-Versionen, sie haben gelernt, verschiedenste Zugangswege unter widrigsten Bedingungen.

00:47:16: Und sie stellen sich die Frage, warum sie das denn alles nur im Straßengraben und nachts und im Regen können sollen und warum sie da nicht einfach im Krankenhaus als Arzt arbeiten.

00:47:27: Sie haben ein gleich langes Studium.

00:47:29: Sie verdienen ungefähr ein Viertel von dem, was die sehr gut bezahlten Ärzte in solchen Ländern verdienen.

00:47:34: Und unter widrigsten Bedingungen sollen sie das alles machen.

00:47:38: auf einem Hubschrauber oder in einer Ambulanz.

00:47:40: Aber im Krankenhaus machen den gleichen Job Ärzte und bekommen dafür viel mehr Geld.

00:47:46: Das ist ein Paradoxon, das dadurch entsteht.

00:47:51: Und dem möchte ich mich eigentlich ungern aussetzen.

00:47:55: Also, wir sagen, wir brauchen bessere Notärzte, völlig klar.

00:47:59: Wir müssen härter daran arbeiten, dass Notärzte das tun können, was für sie brauchen, invasive Prozeduren.

00:48:06: Medikamente, die nicht Standard beim Notfallseintäter sind.

00:48:12: Dafür müssen wir sie haben.

00:48:13: Und der Notfallseintäter muss den Kanon dessen, was auch im Notsangesetz steht, den muss er umfassend umsetzen können.

00:48:22: Mega spannend.

00:48:23: Du hast das schon angesprochen in einer... ... in der, in der und der vorigen Antwort.

00:48:30: Aber trotzdem will ich da noch mal gerne darauf hin.

00:48:32: Du hast irgendwie, gerade gesagt, wir müssen irgendwie im Low-Care-Bereich, irgendwie mehr, das, also ... ... das irgendwie doch noch ein bisschen mehr ... Wie kann ich das jetzt gut formulieren?

00:48:42: Ich habe vor ein paar Tagen wieder ein Doku gesehen und die über einen begleiteten Rettungswagen.

00:48:47: Und die Hauptaussage ist wieder, ja, also hier sind ganz viele Menschen, die brauchen Hilfe, aber nicht unsere.

00:48:52: Wir sind für, also, und sehen sich.

00:48:54: Und ich denke, ist das nicht auch ein bisschen ein Bayes.

00:48:57: Wir hatten auch die Folge über... im Vorbeugenden Rettungsdienst, die auch gesagt haben, Psycho- und Psychosozialeinsätze wären Teil der Restrettungsdienste sein und immer bleiben.

00:49:07: Und es ist auch ein Alltag.

00:49:08: Müssen wir in der Ausbildung irgendwie, vermitteln wir da vielleicht auch eine falsche Erwartungsschaltung an den eigenen Job?

00:49:14: Definitiv, ja.

00:49:15: Und auch da bin ich wieder grenzenlos optimistisch.

00:49:23: Die Krise, die wir in diesem Bereich spüren, hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass wir unsere Lehrenden, Dozierenden in solchen Rettungsdienstschulen, die fallen ja nicht vom Himmel.

00:49:36: Die sind sozialisiert in genau dem Rettungsdienst, denen sich einige wieder zurücksehen und das hat aber etwas zu tun.

00:49:47: Diese Sehnsucht hat der guten alten Zeit mit Verkennung dessen, was wirklich war.

00:49:52: Ich war, hatte ich ja eben schon gesagt, Ende der achtziger Jahre ehrenamtlich im Sanitäts- und auch im Rettungsdienst.

00:50:00: Das gab es damals noch nachts ehrenamtlich besetzte Rettungswagen im Hamburger Umland.

00:50:04: Und wir haben damals schon gesagt, dass wir zu den falschen Einsätzen fahren.

00:50:09: Wir haben uns auch damals Ende der Achtzigerjahre das alles anders vorgestellt.

00:50:14: Und diese Sehnsucht gibt es ja den wunderschönen Buchschiedel.

00:50:19: Wann wird es mal wieder so, wie es früher nie war?

00:50:25: Das ist ein oft beobachtetes Phänomen.

00:50:27: Vermutlich reden Mitarbeiter von Polizei und anderen Diensten auch so und verkennen das es nie.

00:50:36: So war, wie sie meinen ist, das gewesen ist.

00:50:40: Ja, wir müssen uns um den Low Care Bereich besser kümmern.

00:50:44: Rettungsdienst bedeutet Verantwortung zu übernehmen.

00:50:47: Verantwortung für Menschen, die diese Verantwortung selber so nicht übernehmen können.

00:50:51: Das beginnt in der Leitstelle.

00:50:53: Da brauchen wir gute Entscheidungshilfen, die insbesondere den Low Care Bereich abkürzen.

00:51:01: Da haben wir aus meiner Sicht extrem viel Arbeit noch zu machen.

00:51:04: Ich merke das selber hier bei uns.

00:51:06: Wir haben das Erkennen von Lebensgefahr in der Leitstelle.

00:51:10: Das haben wir gut abgedeckt.

00:51:12: Bei uns in der Leitstelle erkennen Leute sehr gut, dass Lebensgefahr herrscht.

00:51:18: Aber im Low Care Bereich zu entscheiden, wer kann denn zu seinem Hausarzt gehen, wer braucht welche Hilfe und wen schicken wir dann hin?

00:51:24: Das ist ein großes Problem und da brauchen wir bessere Systeme.

00:51:30: Vermutlich werden wir da uns stärker an dem orientieren müssen, was die Kassenärztlichen Vereinigungen mit Esmet entwickelt haben, was ein verdammt cleveres System ist, wo was man nur noch die richtigen Schlöße ziehen muss.

00:51:44: Übrig bleiben wird immer ein Restrisiko.

00:51:47: Aber das Restrisiko müssen wir zum einen gesellschaftlich tragen und es wird auch individuell getragen werden.

00:51:54: Wenn man mit den Menschen spricht, dann möchten die von uns ja nicht ins Krankenhaus gefahren werden, sondern sie möchten von uns hören, wie schlimm ist es und was muss ich jetzt machen.

00:52:06: Und das können wir und das bekommen wir hin.

00:52:10: Und dazu gehört aber eben natürlich auch, dass ein Notfallsanitäter, ein Notfallsanitäterin, wenn sie eine Übergattellverletzung sieht, auf die Frage, brauche ich einen erneuten Täternussschutz, eine Antwort wissen muss.

00:52:24: Und wenn man das nicht weiß und sich dann am Kopf kratzt und sagt, das weiß ich nicht, wenn man ins Krankenhaus, dann wird man diese Locareinsätze nicht gut versorgen können, um mal ein Beispiel zu sagen.

00:52:35: Und das ist ja auch so.

00:52:36: Gesundheitssystem, wenn man das gesamte System, Gesundheitssystem und Sozialsystem betrachtet, ein paar extrem ineffiziente.

00:52:43: Absolut, aber niemand, also ich mache diesen Job, wie du eben schon gehört hast, hauptamtlich schon fünfzehn Jahre und noch nie ist irgendwer zu mir gekommen, weder aus dem Bereich der Stadt, der Trettungsdienstträger, noch als aus dem Bereich der Kostenträger, die das ja alles hier bezahlen und hat gesagt, wo sind ihre Wirtschaftlichkeit zu serven?

00:53:06: Arbeiten Sie an Wirtschaftlichkeit.

00:53:08: Das ist mir noch nie passiert.

00:53:09: Ich warte immer darauf, dass jemand mir diesen Auftrag gibt.

00:53:11: Aber das passiert nicht.

00:53:12: Das heißt, wir arbeiten natürlich daran.

00:53:15: Aber wir arbeiten aus einem eigenen Inbittus daran.

00:53:17: Und das ist eigentlich erstaunlich.

00:53:18: Denn eidlich heißt es immer, im Gesundheitswesen, schuldigung, wird wahnsinnig auf Wirtschaftlichkeit geachtet und es wird alles rausgepresst aus der Ressource.

00:53:29: Im Rettungsdienst sehe ich das so nicht.

00:53:31: Wir fahren mit dem Auto für eine vierte Million zu einsetzen, die nichts davon brauchen, außer pfiffige Menschen.

00:53:41: Und niemand sagt, hört auf damit.

00:53:45: Im Rettungsdienst gilt es, Verantwortung zu übernehmen.

00:53:47: Und um Verantwortung zu übernehmen, brauchen wir eine extrem fundierte Ausbildung.

00:53:52: Und ich will dir ein paar Beispiele sagen, wie ich glaube, wie wir im Moment teilweise auf einem falschen Weg sind.

00:54:00: Wir glauben, dass es eine gute Idee ist, den Bürgerinnen und Bürgern zu sagen, wählt die eins, eins, zwei, nur, wenn es wirklich nötig ist.

00:54:08: Und wir scheitern daran, selbst zu definieren, was das eigentlich bedeutet.

00:54:13: Das macht z.B.

00:54:15: die Polizei anders.

00:54:16: Ich habe noch nie eine Kampagne gehört, bei der es heißt, wählen Sie Eins, Eins, Null nur, wenn Sie Pistolenrauch sehen oder wenn es wirklich schlimm ist.

00:54:26: Das macht die Polizei so und ich.

00:54:28: Die Polizei sagt, wählen Sie die Eins, Eins, Null, wenn Sie das Gefühl haben, hier stimmt was nicht.

00:54:33: Und am Telefon ist dann ein Einsatz Sachbearbeiter.

00:54:37: und er kümmert sich darum einzuschätzen, ob die Polizei dahin muss.

00:54:41: Und meistens, wenn man mit denen spricht, fährt die Polizei da nicht hin, sondern sie verweist auf andere, sie schätzt ein, sie beginnt übrigens auch eine Dokumentation und speist die Daten in ein Computersystem ein.

00:54:55: Alles das tun wir nicht im Rettungsdienst, jedenfalls typischerweise noch nicht.

00:55:00: Das heißt, bei der Polizei ist es ein wesentliches Element der Arbeit, dass der Bürger die Bürgerin anruft und sagt, hier ist irgendwas nicht in Ordnung.

00:55:09: Und man beginnt dann halt eben ein Entscheidungsprozess, an dessen Ende steht, wie reagiert Polizei jetzt da drauf.

00:55:17: Und wenn man nicht hinfährt, dann bedeutet es nicht, dass es kein Polizeieinsatz war, sondern es gab eine telefonische Einschätzung.

00:55:25: Zweiter Punkt.

00:55:26: Wir haben in den Achtziger und Neunziger Jahren auf Rettungswagen drauf geklebt, riesige Aufkleber, Schlaganfall, ein Notfall.

00:55:37: Brustschmerzen, sofort die eins, eins, zwei rufen.

00:55:40: Warum?

00:55:41: Weil die Leute das damals nicht getan haben.

00:55:43: Der Rettungsdienst wurde als Unfallrettungsdienst gesehen und wenn jetzt nicht irgendjemand quasi eine offene Fraktur sah, dann sah das auch nicht aus wie ein Einsatz für ein Rettungsdienst.

00:55:54: Dann hat man den Leuten in den Achtzigerjahren versucht, klarzumachen, dass Brustschmerzen nicht über Nacht weggehen, dass man da auf jeden Fall einen Herzinfarkt vermuten muss.

00:56:04: Und jetzt ist die Sterblichkeit bei Herzinfarkten dramatisch gesunken, um siebzig Prozent gesunken in Europa.

00:56:12: Auch dank solcher Kampagnen und dank des Eingreifendens des Rettungsdienstes.

00:56:17: Beim Schlaganfall Das waren dann eher die Neunziger.

00:56:20: Da haben die Leute damals als Reaktion auf meinen rechten Arm bewegt sich gar nicht mehr.

00:56:26: Und ich kann den Mund gar nicht mehr bewegen.

00:56:29: Haben sie sich ins Bett gelegt und gehofft, dass es schon wieder vorbei ist.

00:56:33: Und dann mussten wir ihnen beibringen, dass das ein Notfall ist.

00:56:36: Der tut nicht weh, der macht keine Atemnot.

00:56:38: Aber es ist dramatischer Notfall und die müssen sofort uns anrufen.

00:56:42: Was will ich damit sagen?

00:56:43: Die Entscheidung, ob es ein Fall für eins, eins, zwei ist oder nicht, die müssen wir treffen.

00:56:52: Das Hilfe ersuchen muss bewertet werden und dann müssen wir in jedem Fall eine Antwort darauf haben.

00:56:58: Die Antwort darf niemals sein, weil das geht einfach nicht, wenn es um gesundheitliche Krisen geht.

00:57:03: Die Antwort darf niemals sein, hier sind sie falsch, wo sie woanders sind.

00:57:06: Sondern die Antwort muss immer sein, ich nehme Zeit, sie zu beraten, ich nehme Zeit, ihren Zustand einzuschätzen.

00:57:13: Und ja, ich kann ein anderes System verweisen, aber dorthin übergebe ich sie in einem strukturierten Prozess und dann wird man sich um ihr Problem kümmern.

00:57:23: Ja, das bedeutet auch die Nile of Service Ablehnung von der Krankenwagen muss mal schnell kommen.

00:57:31: Ich will ins Krankenhaus.

00:57:33: Das bedeutet Ärger.

00:57:34: Seitdem wir z.B.

00:57:35: in Münster so was machen, haben wir deutlich mehr Beschwerden über Leitstellenentscheidungen.

00:57:41: Aber den muss man aushalten, wenn man sagt, wir sind nicht der Pizzadienst, wo man anruft und dann fährt irgendwer hin.

00:57:48: Aber umgekehrt sind wir auch nicht eine Trutzburg, die uneinnehmbar ist.

00:57:53: Und die Leitstelle hätte die Aufgabe, diese Trutzburg zu verteidigen.

00:57:56: Sondern wir müssen dafür sorgen, dass Menschen, die bei uns anrufen und sagen, ich bin hier in einer Notsituation, dass sie die Hilfe bekommen.

00:58:04: die dann angemessen ist.

00:58:05: Und nebenbei in allen Ländern, westlichen Industrieländern, die einen Rettungsdienst, einen ernsthaften Rettungsdienst betreiben, also ein ernsthaftes Angebot haben, wo man anrufen kann, gibt es auch Fehlallokationen.

00:58:20: Wir wussten jetzt nicht Missbrauchgesang, sondern es sind Fehlallokationen, wir fahren zu einsetzen, wo man hinterher denkt, das hätte man nicht machen müssen.

00:58:28: Aber ehrlich, das ist im Brandschutz und bei technischer Hilferleistung auch nicht anders.

00:58:33: Und das müssen wir uns als Gesellschaft leisten, um dafür zu sorgen, dass wir gut miteinander zurechtkommen.

00:58:43: Letzter Punkt zu diesem Thema Verantwortungsübernahme.

00:58:47: Wenn wir auf Notfälle gucken und jetzt immer behaupten, die Bürgerinnen und Bürger würden alles falsch machen und immer falsche Rettungsdienst rufen, unterschätzen wir, wie stark das durch institutionalisierte Handlungen ausgelöst ist.

00:59:03: Was ich damit meine ist, ein großer Teil dieser Notrufe stammt aus dem Bereich Pflegeheinrichtungen, stationäre Pflege oder Hausnotruf.

00:59:13: Das heißt, da sind andere Institutionen, mit denen wir uns eigentlich besser abstimmen könnten und die lösen Notrufe aus.

00:59:20: Der Patient selber kann da gar nichts für.

00:59:22: Wenn das Schulsekretariat jedes Mal, wenn jemand Bauchweh hat, den Rettungsdienst ruft, dann kann der das Kind mit Bauchweh oder die Eltern des Kindes mit Bauchweh nichts dafür.

00:59:32: Da müssen wir mit dem Schulsekretariat sprechen.

00:59:34: Da müssen wir uns angucken, wo sind denn Schwerpunkte von Notrufen.

00:59:40: Wir müssen als Rettungsdienst, und das ist übrigens auch eine Aufgabe von akademisch ausgebildeten Organisatoren, analysieren, warum fahren wir denn in einen Pflegeheim A zehnmal häufiger?

00:59:53: pro Bett, das dort unterhalten wird, als in einem Pflegeheim B. Was ist denn den Pflegeheim A los?

00:59:58: Und dann gemeinsam mit der Heimaufsicht dort ein Gespräch stattfinden lassen und darüber reden, was denn hier los ist.

01:00:05: Und nicht zuletzt sind auch viele Notrufende in den Leitstellen, die ankommen.

01:00:11: dort geschickt worden oder wir wiesen worden von Hausärzten und Hausärztin.

01:00:16: Das heißt auch die Frage, warum sie denn bei der Einzelns II gelandet sind und nicht bei ihrem Hausarzt sagen, da habe ich da gerade angerufen und da wurde mir gesagt, das soll die Einzelns II wählen.

01:00:24: Auch da kann der Bürger nichts für.

01:00:26: Also ich will damit sagen, wenn wir glauben, wir könnten die durch Zurechtweisungen und Hinweise auf bitte nur im echten Notfall, eins, eins, zwei, den Rettungsdienst verändern, dann sind wir komplett schief gewickelt.

01:00:42: Der Rettungsdienst muss Antworten auf die Fragen haben, die bei uns ankommen.

01:00:47: Und wir können, wir haben jetzt jahrzehntelang geglaubt, wir hätten ein Produkt in der Schublade oder vielleicht drei, KTV, RTW und RTW mit Neff.

01:00:56: Und jetzt müssen nur noch die passenden Kunden hier bei uns anrufen.

01:00:59: So funktioniert das nicht.

01:01:00: Es ruft jemand an und sagt, ich habe hier ein Problem.

01:01:04: Und wir sagen dann, wer kommt?

01:01:05: Das ist eben der Unterschied zwischen Rettungsdienst und der Pizzeria.

01:01:09: Bei der Pizzeria kann man anrufen und sagen, ich hätte gern die ¾. Und bei uns ruft man an und sagt, ich habe Hunger.

01:01:16: Und dann müssen wir rauskriegen, was für diesen Hunger am besten ist.

01:01:19: Und das können wir derzeit noch nicht.

01:01:22: Aber gerade hier in Nordrhein-Westfalen.

01:01:24: stehen wir vor einem neuen Rettungsdienstgesetz, das beispielsweise eben auch vorsieht, dass Notrufe, die nicht... Um Lebensgefahr gehen, wo nicht akute Lebensgefahr festgestellt wird, dass solche Notruf in der Leitstelle eine angemessene Bearbeitungszeit haben können und eben nicht neunzig Sekunden oder sechzig Sekunden oder so, sondern dass man dort eben auch feststellt als Gesetzgeber, das darf auch mal ne Viertelstunde dauern, jemand zu beruhigen, der sagt, ich habe irgendwie das beruhigen Blutdruck gemessen.

01:01:56: Absolut.

01:01:57: Andreas, du sprichst mal aus der Seele oder in diese ... Also genau, ich ... Ja, ich, ganz oft immer wieder versuchen wir irgendwie zu sagen, bitte, gib dir Schuld irgendwie in nicht einzelnen Patienten, sondern seht dir systemische Sachen da drin.

01:02:14: Und wenn wir keine richtigen Antworten, also wie Bedarfe von Bedürfnissen zu unterscheiden ist.

01:02:22: Also auch was mit den Notrufnummern gesagt hast, dass wir irgendwie immer wieder versucht haben, so ruft bitte die richtige Nummer an.

01:02:30: Also ich träume irgendwie von einer gesundheitlichen Nummer, wo man anruft und wo es ganz viele Antworten gibt und wo Leute erst mal mit einem Problem kommen und welche Lösungen dafür irgendwie präsentieren und nicht meinen.

01:02:40: Also genau, wie du das mit dem Pizza Service so schön gesagt hast.

01:02:44: Also genau, wie schaffen wir das denn diese Patientenströme?

01:02:47: Also das wird es irgendwie als Patientenströme bezeichnen, weiß nicht, ob du da mitgehen würdest, dass man sagt, hey, theoretisch haben wir eine Gesundheitsnummer und da rufen die Leute an und dann gucken wir, was brauchen die überhaupt?

01:02:57: Brauchen die ein erstes psychosoziales Beratungsgespräch?

01:02:59: Brauchen die vielleicht ein Taxi zur nächsten Notfallpraxis?

01:03:02: Brauchen sie vielleicht doch Bereitschaftsdienst und psychosozialen Krisendienst telefonisch oder vor Ort?

01:03:09: Vielleicht auch zukünftig, multiprofessionell?

01:03:12: Teams, Dienste, vielleicht auch Rohrkutpflege so, das war das, was ich vom Vorbeugenden Rettungstil ist auch mal wieder mitgenommen habe, ganz oft die einfach eine Pflegesituation zu Hause haben und es gab nichts anderes und irgendwann stand dann ein Rettungsmagen da und keiner wollte das eigentlich so.

01:03:27: Vielleicht auch mehr Antworten zu haben, aber wie kommen wir denn weg davon, dass die Leute sollen bitte die richtige Nummer wählen?

01:03:35: Oder was ist das nicht?

01:03:37: Also sie brauchen, sie haben Bedarfe, aber wir müssen halt die richtigen die richtigen Versorgungsstrukturen zur Verfügung stellen oder vermitteln.

01:03:46: Aber was können wir als Rettungsdienst da tun?

01:03:47: Also das ist irgendwie größart, das ist ja irgendwie das Gesundheitssystem und vielleicht sogar Sozialsystem.

01:03:53: Aber der erste Punkt und da will ich dir auch beschreiben, kurz, da bin ich jahrelang, heute würde ich sagen, falsch unterwegs gewesen, die Frage ist, machen wir es selber oder machen es andere?

01:04:06: Und auch ich habe jahrelang geglaubt, Es muss doch einfach nur die KV ihren Job machen, dann wird für uns alles gut.

01:04:16: Heute bin ich davon überzeugt, das ist ein Irrglaube.

01:04:19: Wir müssen den Job-Rettungsdienst und das heißt umfassende Leistungen am Bürger in akut und notfalle Situationen, den müssen wir selber machen.

01:04:33: Es wird kein anderer diesen Job machen.

01:04:37: Ein Patient, der gestürzt ist und jetzt neben dem Klo hockt und nichts ist gebrochen, aber er hockt neben dem Klo und es ist kalt und er sitzt da auch schon seit zwei, drei Stunden und er ist ein älterer Patient und er kommt einfach nicht wieder hoch.

01:04:50: Da können wir nicht als Rettungsdienst dem hochhelfen und hinterher sagen, der ist unverletzt.

01:04:54: Das war Quatsch.

01:04:56: Das war eine echte Rettung.

01:04:59: würde dort sonst Schaden nehmen.

01:05:00: Und wir können auch nicht sagen, da hätte der KV-Notdienst hingemusst.

01:05:04: Aber was passiert denn dann?

01:05:05: Dann kommt eine dreienfünfzig Kilo schwere Hausärztin und versucht, Patienten hochzuheben.

01:05:11: Ist das die Antwort?

01:05:12: Nein.

01:05:13: Wir müssen also erst mal die Frage beantworten, machen wir es selber oder machen es andere?

01:05:18: Und ich glaube, wir sollten unser Heil bei uns selber suchen.

01:05:21: Dann haben wir es auch in der Hand, wie wir da bedrohen gehen.

01:05:24: Und dann schauen wir auf die derzeitigen Strukturen und sehen doch, ganz, ganz viele Ansätze dafür.

01:05:31: Das fängt bei der Leitstelle an, wenn wir uns anschauen, was Leitstellen mitarbeiten, der durchmachen mussten in den vergangenen Jahren.

01:05:40: Da waren, sag ich jetzt mal so, die die neunziger Jahre, wo ihnen quasi eingetrichtet wurde, auch von ärztlichen Leitungen, die es dafür vielleicht schon an einer anderen Stelle gab, immer schicken, immer schicken, sonst sterben da Menschen.

01:05:53: Wir müssen größer werden, wir, der Rettungsdienst muss Bedeutung gewinnt.

01:05:59: Dann sollten die Kollegen in der Leitstelle sich daran gewöhnen, dass auf einmal auch Notfallsanitäter Aufgaben übernehmen und diesen Weg mitgehen zu sagen, wohin schicke ich denn jetzt ein Notfallsanitäter Solo ohne Notarzt?

01:06:11: Und jetzt wollen wir auch noch, dass sie Entscheidungen treffen, ob überhaupt da jemand hinfährt und bis hin zu einer Konfrontation und sagen, nein, sie bekommen keinen Rettungswagen.

01:06:22: Das ist eine wahnsinnige Herausforderung.

01:06:24: Die wir.

01:06:25: aus meiner Sicht haben wir uns um die Kollegen in der Leitstelle erbärmlich gekümmert.

01:06:30: Da muss Verantwortungsträgerschaft her auch für medizinische Entscheidungen.

01:06:36: Und das heißt Vertrauen schenken und Vertrauen geschenkt bekommen.

01:06:39: Ärztliche Leitungen der Rettungsdienste müssen Leitstellenbeamten Vertrauen schenken.

01:06:45: Sie müssen aber auch von den Leitstellen mitarbeiten, denn das Vertrauen zurückbekommen, dass irgendwelche Systeme, also standardisiert strukturierte Notrufabfragendesysteme und Programmierungen, dass die auch verwendet werden und dass man sich auch an so einen Codex hält.

01:07:05: Und dann kriegen wir das, glaube ich, gemeinsam hin.

01:07:08: Aber da muss ganz viel auf Ebene der Leitstelle noch passieren.

01:07:13: Im Bereich dessen, was dann losfährt, wenn jemand losfährt.

01:07:19: sagen wir mal, wir können in einem gewissen Prozentsatz die Dinge auch schon am Telefon lösen.

01:07:24: Aber wenn dann jemand losfährt, dann ist im Moment ja die Antwort, ich kann nicht schicken, was ich nicht habe.

01:07:30: Also ein leitstellendes Ponent im Moment hat ja kaum Chancen irgendwas, was du gerade genannt hast zu schicken.

01:07:38: Das gibt es in ganz wenigen Regionen bisher nur.

01:07:43: Wir können das Gemeinde Notfallsanitäter nennen, wir können das Erkundern nennen, wir können das Ambulanter Rettungsdienst nennen.

01:07:53: Am Ende, wir brauchen einen Kümmerer.

01:07:55: Wir brauchen jemanden, der hinfährt und sich kümmert.

01:08:00: Der wird eine umfassende Ausbildung haben müssen.

01:08:04: Der wird auch Unterstützung brauchen.

01:08:06: Das, glaube ich, kann wieder Telemedizin sehr gut machen in Entscheidungsträgerschaft.

01:08:12: Aber in allermeisten Fällen wird gesunder Menschenverstand.

01:08:17: mit gewisser Empathie helfen.

01:08:19: Das bedeutet aber nicht, dass das Unsinn ist, was wir da machen, sondern dass es so ist Medizin.

01:08:26: Die meisten Dickel, die ein Hausarzt so den ganzen Tag macht, sind bestehender aus empathischer Zuwendung, zuhören und das ist die Aufgabe.

01:08:34: Da wird kein Hausarzt sagen, ich habe meinen Beruf verfehlt, ich hätte lieber Psychologe werden sollen, sondern die werden alle sagen, ja genau darin besteht mein Job.

01:08:43: werden wir auch im Rettungsdienst stärker einen Fokus nehmen müssen, als wir sagen, mein Job besteht darin, Leuten zu helfen, die sich selber nicht helfen können.

01:08:50: Und diese Hilfe besteht mal aus einem Medikament und mal einfach nur aus einem Hochhelfen vom Klo.

01:08:57: Im Moment ist eine Tendenz, und das macht mir durchaus ein bisschen Sorgen, zu diesen Low-Code-Einsätzen Kativis zu schicken.

01:09:10: Sieht in einigen Städten ja so aus, dass RTVs zu KTVs quasi heruntergestuft werden.

01:09:16: oder dann gibt es ein RTV-Stufe A und RTV-Stufe B oder es gibt akut KTV so ein ähnliches.

01:09:23: Ich sehe dabei ein ganz großes Problem und das ist in der Medizin, ich denke immer alle, das sei das Schwierige, das Richtige zu tun, aber in der Medizin ist das Schwierigste nichts zu tun.

01:09:37: zu sagen, sie brauchen keine Maßnahme, sie brauchen kein Krankenhaus, sie können zu Hause bleiben zum Beispiel.

01:09:44: Und das Deritum, dass wir niedrig qualifizierte Mitarbeitende, Rettungsanitäter, zu Einsätzen schicken, wo genau das gefragt ist, nämlich eine Einschätzung vorzunehmen, ist das überhaupt was fürs Krankenhaus?

01:09:59: Kann der sich selbst helfen oder muss der an den Hausarzt verwiesen werden?

01:10:03: kann die Pflege, dieses Krankheitszustandes hier im Pflegeheim passieren, wo der Mensch sowieso stationär untergebracht ist.

01:10:10: Diese Entscheidungen sind von enormer Tragweite und dafür brauchen wir hervorragend qualifizierte Leute.

01:10:17: Und deshalb wird also dieses Konzept, ich schick da ein KTV hin, aus meiner Sicht nicht tragen für solche Situationen.

01:10:27: Ungekehrt müssen wir aber sagen, wir können KTVs zu ganz, ganz vielen Einsätzen schicken, wo klar ist, der muss sowieso ins Krankenhaus.

01:10:34: Dann ist das natürlich ein medizinisch begleiteter Transport.

01:10:38: Und dann ist das in Ordnung.

01:10:39: Aber wir brauchen noch was anderes, will ich damit sagen.

01:10:43: Und das kann so ein Erkunder sein.

01:10:46: Ich glaube, wir brauchen den.

01:10:47: Ich glaube, jeder, der ihn einmal hat, wird sofort merken, dass der einschlägt wie eine Bombe.

01:10:52: Ich hätte ihn gerne, hab ihm nicht.

01:10:55: weil es jemand ist, den der Leitstelle mal gucken schicken kann und sagen kann, melde dich mal, wenn es hier ein Problem gibt.

01:11:04: Und ich glaube, dass wir eine ganze Zahl an Einsätzen haben, auch heute schon, die in den Leitstellen aufkommen, wo eigentlich der Leitstelle-Disponent schon beim Notruf weiß, dieser Mensch muss nicht ins Krankenhaus.

01:11:17: Und wenn er dann sagt, und deshalb schicke ich ein niedrig qualifiziertes Rettungsmittel, nämlich ein KTV, dann kommt er ins Krankenhaus.

01:11:24: Und das ist falsch.

01:11:25: Also, wir müssen dann jemanden schicken, wenn der Leitstelldisponent schon sagt, ich muss da irgendwie jemanden hinschicken, da muss vor Ort geguckt werden und beruhigt werden und geklärt werden, gekümmert werden sich.

01:11:37: Da muss ja jemanden schicken, der genau das auch tut und nicht jemanden, der Transportör ist.

01:11:43: Die wichtigste Frage aber, und dann bin ich auch durch, zu beantworten, ist die Frage, machen wir es selber oder hoffen wir, dass andere unsere Probleme lösen?

01:11:52: Und da kann ich nur sagen, Vergesst es, wir müssen das selber machen.

01:11:56: Niemand sonst wird diesen Job tun.

01:11:59: Wow, das ist so cool, wie du jetzt zum Schluss irgendwie an diese letzte Folge quasi irgendwie total andockst.

01:12:08: Da kann ich einfach nur auf die Folge mit dem vorbeugen Redux, die ist nochmal verweisen, die gerade über diese multiprofessionellen Teams... ganz viel erzählt haben.

01:12:16: und ja, total spannend.

01:12:17: Eine ganz allgemeine, allseits beliebte Frage zum Schluss, weil du gesagt hast, du bist jetzt durch.

01:12:23: Nein, mit der Frage.

01:12:25: Ein Thema Zeit geben zum Luftholen.

01:12:27: Wir standen allseits beliebte Frage zum Schluss und da will ich gerne, weil ich auch nur Hobbyjournalist bin, so dieses Helvenduz-Sachen, eben sofort.

01:12:37: sagen könntest, das muss aufhören.

01:12:39: Und wenn du die Macht hättest, das bis morgen abzuschaffen, hättest du so zwei, drei Sachen, wo du sagst so, das soll bitte bis morgen aufhören.

01:12:48: Und das zweite vielleicht, wie würdest du dir, wenn du dir wünschen könntest, so soll der Rettungsdienst irgendwie, oder das wäre schön, wenn das in fünf Jahren da ist.

01:12:56: Und das kann ich jetzt einfach mal auf Knopfdruck bestimmen, was wären so Sachen, das mich auch interessieren zum Schluss.

01:13:02: Da hörst du ja mit einer ganz einfachen Sache auf.

01:13:07: Der erste Punkt ist, was soll bitte sofort aufhören?

01:13:11: Was aus meiner Sicht sofort aufhören soll, ist, dass wir permanent gezwungen sind, mit uralten Begrifflichkeiten, uralten Strukturen durch den Rettungsdienst zu kommen.

01:13:23: Ich wünsche mir mehr Beinfreiheit.

01:13:26: Ich wünsche mir ein Budget.

01:13:27: und die Aufgabe mit diesem Budget, einen anständigen Rettungsdienst zu organisieren, dann mit dieser Beinfreiheit agieren zu können und nicht gezwungen zu sein, weil irgendeine Dien-Norm oder irgendein Erlass oder so das und das vorsieht, genau solche Dinge vorzuhalten und Geräte vorzuhalten, die wir nicht brauchen auf Fahrzeugen, die wir dafür nicht benutzen.

01:13:49: Also mehr Beinfreiheit.

01:13:51: Das kommt ein bisschen jetzt mit Rettungsdienstgesetzen, die Experimentierklauseln vorsehen.

01:13:59: Solche Beinfreiheit hat bei uns dazu geführt, dass wir seit Jahrzehnte in einem kleinen Großstadtrettungsdienst hier in Münster.

01:14:07: So etwas haben wir einen Oberarzt vom Dienst.

01:14:10: Das haben wir nur hinbekommen, indem wir in konstruktiven Gesprächen mit den Kostenträgern einer Lösung gesucht haben, die nicht daraus bestand, einfach noch ein weiteres Neffindienst zu nehmen, sondern zu sagen, was können wir denn stattdessen tun?

01:14:24: Und das hat uns unglaublich nach vorne gebracht und es ist eine Schande und es ist eine Tragödie, dass wir so wenig Möglichkeiten haben als Rettungsdienste zu agieren und nach Lösungen, die für unsere Region gut sind, zu streben.

01:14:40: Ja, außerdem vorstellen und wünschen würde, wäre ein besseres Miteinander von ärztlicher Leitung, Rettungsdienst und den Mitarbeitenden.

01:14:53: Ich sehe mit großer Besorgnis, dass wir so eine Konfrontation haben, ärztliche Leitung, Rettungsdienst gegen die Mitarbeiter oder die Mitarbeiter gegen die ärztliche Leitung.

01:15:07: Manchmal wird da mitgenommen bis hin zur Abschaffung des Notarztes.

01:15:11: Also alles ärztliche soll raus.

01:15:14: Das ist für mich eine echte Tragik, insbesondere deshalb, weil ich auch weiß, dass diejenigen, die manchmal hinter solcher Agitation gegen ärztliche Leiter vermutet werden, nämlich zum Beispiel der Berufsverband für den Rettungsdienst, das nicht vorhaben, sondern den Kolleginnen und Kollegen im Berufsverband, der ja doch eine relativ geringe... Organisationsgrad erreicht hat im Bereich des Rettungs des Personals, aber trotzdem, was ja bedeutsam ist und auch meinungsbildend ist, die stören sich daran und die stören sich zurecht daran, dass das ärztliche Leitung Rettungsdienst gibt, die ihre Aufgabe nicht machen.

01:15:52: Und das, was im Moment uns als ärztliche Leiter am stärksten schwächt, sind schwache ärztliche Leitungen.

01:16:00: Und wer diesen Job macht, der soll ihn anständig machen, der soll entweder dafür sorgen, dass er Handlungsfreiheiten und Handlungsmöglichkeiten vom Rettungsdienstträger bekommt, dass er den Job machen kann oder er soll sich einen anderen Job suchen.

01:16:16: Wir müssen jetzt diese Stellenbeschreibung, Erzsicherheit und Rettungsdienst und den Wirkungsgrad Erzsicherheit und Rettungsdienst auch für die Mitarbeitenden ganz schnell dramatisch erhöhen.

01:16:29: Denn da passiert im Moment noch viel zu wenig und die ärztlichen Leitungen der Rettungsdienste müssen Partner sein, auch Partner sein können, des Rettungsdienstpersonals und auch als solche verstanden werden und nicht verstanden werden als Kontroll-Johnnies, die vielleicht auch so ein bisschen nach Gutsherren-Art sagen, das dürft ihr hier bei mir nicht und das dürft ihr woanders vielleicht.

01:16:51: Das ist nicht der Weg, den wir gehen können.

01:16:54: Sondern man muss sagen, wenn in einem Bereich eine ärztliche Leitungsdienst Schwierigkeiten hat, z.B.

01:17:00: mit der Umsetzung von Dingen, die mit dem notfallseiligter Gesetz verbunden sind und die dann auch zurecht, wenn sie nicht umgesetzt werden, beklagt werden vom Berufsverband.

01:17:11: dann muss das aus dem Weg geschafft werden.

01:17:13: Dann muss klar gemacht werden, woran das liegt.

01:17:16: Und für mich auch völlig klar, wenn eine RC-Leitungsdienst nicht die nötigen Instrumente hat, um solche Schritte zu gehen, dann ist das auch nicht nur Verantwortung der RC-Leitungsdienst, sondern da muss der Träger aktiv werden, dann geht das nicht.

01:17:29: Also ich glaube, man darf von seiner RC-Leitungsdienst auch übrigens als Notarzt viel erwarten.

01:17:37: Aber man muss auch als ärztliche Leitung erwarten können, dass Mitarbeiter ein gewisses Vertrauen entgegenbringen und die Chance bekommen zu erklären, was man denn hier eigentlich so vorhat.

01:17:52: Und wenn du mich fragst, wie soll der Rettungsdienst der Zukunft aussehen, dann beginnt die Antwort damit festzustellen, dass Die Probleme, die wir in Deutschland im Rettungsdienst haben und natürlich noch viel stärker in den Notaufnahmen, Krankenhäusern, dass wir damit nicht allein sind.

01:18:11: Alle westlichen Industrienationen haben diese Probleme.

01:18:17: Deshalb darf auch die Verzweiflung nicht zu groß sein.

01:18:19: Das ist, was wir da erleben, gerade mit der Krise in der U-Vollversorgung, ist kein deutsches Problem.

01:18:26: Das haben alle.

01:18:28: Und wir haben die Instrumente.

01:18:31: Mit einer großartigen Ausbildung.

01:18:32: Andere Länder haben die nicht.

01:18:33: Wie zum Beispiel die USA.

01:18:34: Dreijährige Berufsausbildung für den Rettungsdienst.

01:18:38: Aber auch Länder wie Italien oder Spanien haben die fürs Rettungsdienstpersonal so nicht.

01:18:43: Wir haben die Chance, das viel besser zu machen.

01:18:46: Und die sollten wir jetzt einfach ergreifen.

01:18:48: Zusammen auch mit den Notaufnahmen, zusammen mit den kassenärztlichen Vereinigungen.

01:18:53: Vor allem aber auch zusammen mit den Verantwortungsträgern, bei den Rettungsdienststrägern.

01:18:57: Typischerweise ja in ganz vielen Regionen den Berufsfeuer werden.

01:19:01: Und die Ärmel krempeln und sagen, was ist denn drin und was können wir denn heute machen?

01:19:05: Niemand wird davon abgehalten, das um den Beispiel eben noch mal Raum zu geben.

01:19:12: Mit einem Einsatzschwerpunkt wie eine Pflegeheim, mit dem viele Einsätze stattfinden, einfach ein Gespräch zu führen.

01:19:17: Niemand wird davon abgehalten, sich heute als Rettungsdienstträger mit Hilfsdiensten, Street-Workern am Bahnhofsvorplatz zusammenzusetzen.

01:19:30: welche Rolle kann der Rettungsdienst haben, um das hier besser zu machen, außer alle zehn Minuten im RTW vorzufahren.

01:19:37: Niemand wird davon abgehalten, das müssen wir einfach tun.

01:19:41: Und der Rettungsdienst in der Zukunft wird selbstverständlich anders aussehen als der Rettungsdienst heute, aber er wird entweder wieder stärker zementiert in seiner Transportaufgabe, wie er das vielleicht auch schon mal ein Stück war, also als Ich mag diesen Begriff auch nicht präklinischer Teil der Medizin, was ja impliziert, dass wir immer nur... das machen, was vom Krankenhaus passiert.

01:20:12: Also das quasi am Ende eines Einsatzes immer steht, man fährt ins Krankenhaus, das mag ich an diesem Begriff nicht.

01:20:18: Und entweder wir werden umfassender Versorger in akut und notfallsituationen, ohne in die Größenwahn abzudriften.

01:20:28: Wir haben ja Partner, wir müssen aber offensichtlich oft mal helfen, an die richtigen Partner zu vermitteln.

01:20:35: Wir wollen wieder den Rettungsdienst zum kleinen Krankenhaus noch zum kleinen Hausarztpraxis machen.

01:20:43: Wir wollen, dass diese Instrumente greifen.

01:20:46: Wir wollen es da besser vernetzen.

01:20:48: Und wenn uns das gelingt, dann ist Rettungsdienst auch in Zukunft ein wahnsinnig spannender Arbeitsbereich.

01:20:55: Ein nötiger Arbeitsbereich bleibt er sowieso.

01:21:00: Ja, da sind wir immer sehr viel Spaß gemacht.

01:21:04: Und ich finde deine Angangsworte, die du gesagt hast, so, wir fangen immer sehr defizitären Blick darauf, so irgendwie uns auch mal wieder zurück zu besinnen.

01:21:11: Das ist ja immer noch eines der besten Jobs, die also viele Leute damit sehr viel Begeisterung und Lebenssinn dran sind und wir das ja auch gerne mittransportieren wollen immer wieder.

01:21:23: Ich habe auf jeden Fall gelernt, Präklinik, das werde ich, ja, guter Punkt.

01:21:28: Hast du noch was, was du loswerden möchtest oder was du irgendwie vielleicht auch an diese Community irgendwie mitsenden möchtest?

01:21:37: So messianisch will ich das jetzt hier nicht sehen.

01:21:39: Ich bin dankbar, dass wir uns unterhalten können.

01:21:41: Ich bin vor allem dankbar, dass ihr den Rettobstienst nicht aus dem Vorlast, trotz eures einschlägigen Titels für den Podcast, würden

01:21:52: wir heute vielleicht auch anders sehen.

01:21:55: Und bin insofern Dankbar für das Gespräch und fand es immer spannend, sich mit dir auszutauschen, Carsten.

01:22:02: Danke dir, Andreas.

01:22:03: Danke, dass du die Zeit genommen hast.

01:22:05: Danke für deine Einblicke.

01:22:05: Danke, dass du dich in dem Bereich so engagierst und das auch mal in diversen Foren irgendwie reinbringst.

01:22:11: Und das auch in unserem kleinen Forum hier.

01:22:16: Vielen, vielen Dank.

01:22:17: Super.

01:22:18: Alles Gute.